Autor Bill Bonner - Kolumne Das große Experiment

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Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 20.11.2009

Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte"

 
Das große Experiment
Nur ein Trottel würde es den Wirtschaftswissenschaftlern erlauben, dass sie für ihn Entscheidungen treffen. In dieser Woche will ich daher den Trotteln meinen Dank aussprechen. Ich beziehe mich auf die Dummköpfe, die sich an dem größten, längsten und vollständigsten Test in der Wirtschaftsgeschichte beteiligt haben. Zwei Generationen und 20 Millionen Menschen. Die armen Lumpen aus Mitteldeutschland haben bewiesen, dass der Kapitalismus - selbst mit schweren Einmischungen durch den Staat - die Güter besser liefern kann, als die Planwirtschaft.

Die Leser kennen Michael Gorbatschow vielleicht als jemanden, der Werbung für Louis Vuitton Taschen macht. Aber ehe er als Mannequin groß herauskam, war er an der Spitze der Sowjetunion. Es war keine leichte Aufgabe. Das Imperium ist auseinandergefallen. In einer für öffentliche Vertreter seltenen Art hat Gorbatschow der sowjetischen Bevölkerung die Wahrheit erzählt. Wir können so nicht mehr weitermachen"; sagte er im Jahr 1986. Drei Jahre später, am 9. November 1989 war der Test vorbei.

Es war ein System der Zwangswirtschaft - in dem die Bürokraten die Entscheidungen treffen konnten. Sie haben entschieden, wie viel Kapital welchem Sektor zugeteilt wird... wie viele Menschen angestellt werden... wie viel man ihnen für die Leistung zahlt... und so weiter. Und natürlich hatten die sowjetischen Wirtschaftswissenschaftler bereits festgestellt, dass es außerdem nötig war, viele solcher Entscheidungen zu treffen - z.B. auch darüber, wo die Menschen leben sollen, wie viel sie verdienen sollen, was sie tun sollen und wer von ihnen zu Tode hungern würde. Somit war es ein sehr kontrolliertes Experiment. Die Bedingungen im Osten waren so schlecht, dass die Regierung ein gewaltiges Netzwerk der Spione und der Gulags brauchte, um zu verhindern, dass die Unzufriedenheit das Experiment ruinieren würde. Und trotzdem sind 5.000 Menschen in den Westen geflohen. 136 wurden bei dem Versucht getötet, über die Mauer zu kommen, die Westberlin vom Osten trennte.

Die Menschen kümmern sich besser um sich selbst

Das Ergebnis war offenkundig noch ehe der Test begann. Einfache Leute, die sich um sich selber kümmern, treffen bessere Entscheidungen als die Wirtschaftswissenschaftler, die für die Regierung arbeiten. Taxifahrer sind besser geeignet, die Menschen von Ort zu Ort zu bringen. Die Autohersteller sind besser, wenn sie Autos herstellen. Die Bäcker backen besseres Brot. Die Verbraucher kaufen, was sie wirklich haben wollen. Und die Kapitalisten machen bessere Investitionen. Aber nur weil eine Sache absurd ist, bedeutet das noch nicht, dass sie auch unpopulär ist. Es gibt Leute, die regen sich auf, wenn sie feststellen, dass H2O in ihrem Trinkwasser ist.

Es gibt auch Leute, die wollen dass die Apparatschiks die Entscheidungen für sie treffen. Und in jüngster Zeit gab es davon einige. Viele Deutsche im Osten sehnten sich nach den alten Zeiten, als die Dinge noch unter Kontrolle waren. Sie nennen es Ostalgie."

Nur noch eine Frage des Status

Nachdem er etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf hat, muss sich der Mensch mehr Gedanken über seinen Status als über sein Überleben machen. Es geht nicht mehr darum, wie reich er ist, sondern darum, wie reich er im Vergleich zu denen ist, die sich um ihn her befinden. Status bewirkt einen Reproduktionsvorteil, sagen die Soziobiologen. Aber es bringt auch Enttäuschungen mit sich. Und Neid. Der Drang zum Neid ist so zerstörerisch und boshaft, dass die katholische Kirche den Neid zur Todsünde erklärt hat. Die Gesellschaften unterdrücken den Neid auf verschiedene Weise. Einige besteuern die Reichen. Andere zwingen jeden, die gleiche düstere Kleidung zu tragen. Die meisten machen die Bevölkerung gleich, indem sie jedem die gleiche Bildung, den gleichen Ruhestand und die gleiche Gesundheitsversorgung zukommen lassen.

Der Kapitalismus macht nicht alle reich. Er erlaubt den Menschen nur, dass sie mit ungefähr gleichen Voraussetzungen um den Wohlstand kämpfen können. Natürlich schneiden dabei einige besser ab als andere. Die meisten Menschen ziehen Alkohol, Fernsehen und Jobs an der Wall Street den Mühen eines echten Unternehmens vor. Und fast jeder fällt den Täuschungen einer Blase zum Opfer und hofft, dass er von der letzten Modeerscheinung unter den Anlagen profitieren kann. Und wenn dann der Kapitalismus ihre Fehler korrigiert, werden sie ostalgisch, und sie sehnen sich nach der Zeit zurück, in der der Staat sich einmischte und das Spiel in ihre Richtung manipulierte.

Nachdem die Mauer gefallen ist, stellte sich der Kapitalismus als eine Enttäuschung heraus", heißt es in einer Schlagzeile der La Republic aus Montevideo. Eine Umfrage zeigt, dass von den Menschen, die in 27 Ländern befragt wurden, nur 11% davon ausgehen, dass der Kapitalismus heute richtig funktioniert. Ich war überrascht, dass überhaupt jemand so dachte. Bei so viel Mogelei durch die Regierung, ist es ein Wunder, dass er überhaupt funktioniert.

Aber sogar unter denen, die sich beklagen, schlagen nur wenige eine Rückkehr zur Politik vor, die Ostdeutschland zwischen 1949 und 1989 zerstörte. Stattdessen wollen sie eine freundlichere Form des Kapitalismus, bei der der Staat als wohlwollender Partner fungiert. Vollbeschäftigung mit Audis. Garantierte Gesundheits- und Rentenversorgung und Cappuccinos. Uneingeschränkte Rettungen durch die Regierung, aber ohne dass der Staat Pleite macht.

Doch ach, die Lumpen sind noch schlechter darin, das System zu manipulieren, als es zu spielen. Und die Elite ist besser, und das ist der Grund, warum sie die Elite ist. Sie nutzt die Korrekturen in einer Weise, in der ein General einen Waffenstillstand nutzen würde - sie stärkt die eigene Position. Sie einigt sich mit der Regierung auf mehr Regulierung, um die Wettbewerber draußen zu halten, auf Rettungen, um sie vor den eigenen Rettungen zu schützen und auf milde Gaben, um ihren Status zu verbessern. Und das ist der Grund, warum kaum ein Jahr nachdem sie alle am Rande der Insolvenz standen, die großen Finanzfirmen der Welt die größten Managerprämien aller Zeiten bezahlen.

Die zweite Phase des Experiments

Stehen die Menschen heute besser da, weil man das System auf diese Weise manipuliert hat? Auch hier muss man dem deutschen Versuchskaninchen Dank zollen. Sie haben einen weiteren Test durchgeführt. Nachdem die Mauer fiel, hat die Bundesrepublik in Bonn entschieden, dass man im Osten einschreiten würde, um den Ossis aus der Armut zu helfen und sie mit den Wessis auf ein ebenes Spielfeld zu bringen. Ab 1991 hat der Westen einen Betrag, der 4% des Bruttoinlandsprodukts entspricht, in jedem Jahr in den Osten geschickt. Öffentliche Bauarbeiten, eine staatliche Gesundheitsversorgung, staatliche Bildung. Wohlfahrt, milde Gaben, Rettungen!

Ohne es zu merken, und das ist einzige Herangehensweise bei so etwas, haben sie eigentlich nur weitere Daten zum Test hinzugefügt. Denn gleich nebenan war die Tschechische Republik, die auch unter der russischen Knute stand, und die auch eine absurde, unproduktive Politik betrieb, und die auch aus der Kooperative geflohen ist, sobald die Sowjets nicht mehr aufgepasst haben. Die Tschechen hatten keine reichen Verwandten. Sie hatten keine Geldquelle. Sie hatten keine boomende Wirtschaft, der sie beitreten konnten. Kein Geld. Keinen Hafen. Nicht einmal eine Sprache, die irgendwer anders spricht.

Nun, jetzt raten Sie einmal, wer bei diesem Rennen gewonnen hat. Die Tschechen natürlich. Die Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts sind in den frühen Neunzigern in der tschechischen Republik an den Zahlen Ostdeutschlands vorbeigezogen. Seither entfernen sie sich mit jedem Jahr weiter.
 
Quelle:
http://www.investor-verlag.de/das-grosse-experiment/107051852/
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