Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 10.04.2012 |
Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte" |
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Der Druck nimmt weiter zu |
Stephen Roach sagt, dass die Ungleichheit der Einkommen innerhalb der USA in den vergangenen 35 Jahren stetig zugenommen hat. Ich habe schon oft erklärt, warum das so ist. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt in China bei 1.700 Dollar, in Amerika bei 38.000 Dollar.
Wenn die chinesischen Arbeitnehmer mit den amerikanischen Arbeitnehmern in den Wettbewerb treten, dann wird das untere Ende in den USA weiter unten gehalten. Weil die Lohnunterschiede so groß sind, wird dieser Prozess noch eine ganze Weile andauern. Der durchschnittliche amerikanische Arbeitnehmer wird, bei zunehmender Verschuldung, in den nächsten zwei Jahrzehnten kein wirkliches Einkommenswachstum mehr erleben.
Andererseits werden die Reichen auch weiterhin schnelle wirtschaftliche Erfolge verbuchen können. Es sind diejenigen, die Unternehmen besitzen, die von den geringeren Löhnen eines globalisierten Marktes profitieren.
Die Ökonomen messen die Lohngleichheit mit einem Maß, das sie den Gini-Index bzw. Gini-Koeffizienten nennen. Bei Null verdienen die Menschen alle das Gleiche. Bei Hundert bekommen die Reichen das gesamte Einkommen. Der Gini Index liegt in Japan bei 25. In Europa bei 32, in Amerika bei 40 und in China bei 45.
In Amerika kommen die Geringverdiener nicht weiter, weil sie keine echte Verhandlungsposition haben. Sie stehen mit Milliarden asiatischer Arbeiter im Wettbewerb, die bereit sind, die gleiche Arbeit für ein Zehntel des Geldes zu machen. Und in China, gibt es eine steigende Einkommensungleichheit zwischen denen, die der Weltwirtschaft beigetreten sind und denen, die nicht beigetreten sind.
Ungefähr 500 Millionen Menschen leben in den chinesischen Küstenstädten und nehmen am modernen Handel teil, aber es gibt weitere 700 Millionen, die immer noch auf dem Land leben. Während die Städte immer reicher werden, fallen die Armen Chinas hinter ihnen zurück, genauso wie die industriellen amerikanischen Arbeitnehmer.
Kurz gefasst ist die Welt keinesfalls flacher geworden. Sie wird in einigen Regionen flacher, und in anderen steiler. Es gibt einen geringeren Unterschied zwischen einem chinesischen Industriearbeiter und einem Arbeiter in Amerika, aber der Unterschied zwischen dem globalisierten Lohnsklaven und dem Kapitalisten, der ihn einstellt, wächst immer mehr.
Unterhalb der Oberfläche von Thomas Friedmans Welt nimmt der Druck immer weiter zu - und irgendwann wird es, entweder in China oder in Amerika, zur Explosion kommen. |
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Quelle: http://www.investor-verlag.de/der-druck-nimmt-weiter-zu/107128252/
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