Autor Bill Bonner - Kolumne Der JP Morgan Effekt

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Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 22.10.2009

Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte"

 
Der JP Morgan Effekt
Was für ein erstaunlicher Betrug! So offensichtlich... und doch so effektiv. Es ist eine Freude, dabei zuzusehen.

In der vergangenen Woche kletterte der Dow auf über 10.000 Punkte. Wenn er weiter so macht - er ist innerhalb eines Tages um 144 Punkte gestiegen - dann wird es bald der Kurserholung von 1929 gleichen.

Der Rohölpreis ist auch gestiegen. Gold ist gleichzeitig auch gestiegen. Und der Dollar ist eingebrochen - auf nur 1,49 Dollar pro Euro.

Der Grund für die Bewegungen Ende vergangener Woche wurde daraufhin auf den Titelseiten jedes Finanzblatts verkündet.

"Die Profite von JP Morgán heben den Dow an."

JP Morgan. Das Wall Street Unternehmen, das vor einem Jahr noch von der Regierung gerettet werden musste, berichtet von Gewinnen in Höhe von 3,6 Milliarden Dollar im dritten Quartal. Bei Gewinnen dieser Größenordnung im Finanzsektor wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis die gesamte Wirtschaft wieder brummt.

Das scheint die Zeitung zu glauben. Der International Herald Tribune schreibt, dass die Gewinne der Bank ein weiteres Zeichen dafür sind, dass eine große Erholung auf dem Weg ist. Die Anleger scheinen das auch zu glauben. Gewinnoptimismus" steht hinter den Käufen.

Aber ist das auch wahr? Wächst die Realwirtschaft wirklich, expandiert sie und erwirtschaftet Geld? Wir wollen uns das einmal ansehen:

Immer noch im Job, zum halben Lohn"...

... lautet eine Schlagzeile der New York Times. Sie erzählt die Geschichte eines Flugzeugpiloten, der zurückgestuft wurde und dessen Bezahlung dabei halbiert wurde. Er verdient heute 30.000 im Jahr anstelle von 60.000 Dollar. Er taucht in den Arbeitslosenstatistiken nicht auf, aber er hat jetzt viel weniger Kaufkraft als noch vor einem Jahr. Die Ausgaben, die seinem eigenen Ermessen anheimgestellt sind, sind damit fast ausgelöscht.

Die New York Times schreibt:
Das Büro für Arbeitsmarktstatistiken verfolgt die Gehaltskürzungen nicht, aber sie legen nahe, dass sich diese im starken Rückgang anderer Statistiken widerspiegeln: Die gesamten wöchentlichen Gehälter an Arbeitnehmer aus der Produktion, darunter die Piloten, die 80% der Arbeitskräfte ausmachen. Der Index ist neun Monate in Folge gefallen, eine beispiellose Kette in den 44 Jahren, in denen das Büro die wöchentlichen Gehälter berechnet hat, wobei es eine hohe Zahl von Menschen, die keine Arbeit haben, erfasst, die die weniger Stunden arbeiten und die, deren Gehälter gekürzt wurden. Der alte Rekord war ein Rückgang über zwei Monate während der Rezession in den Jahren 1981 bis 1982."

Das bedeutet", schreibt Thomas J. Nardone, ein leitender Angestellter des Büros, dass der Betrag, der den Leuten ausgezahlt wird, einen schweren Schlag einstecken musste. Nicht nur bei denen, die ihren Job verloren haben, sondern auch bei denen, die immer noch angestellt sind."

Die Einkommen fallen im ganzen Land

Offiziell haben ungefähr 15 Millionen Menschen keine Arbeit mehr. Viele weitere haben aufgehört nach einem Job zu suchen. Und jetzt ist es zum ersten Mal so, dass mehr als die Hälfte derer, die ihren Job verloren haben, ohne Arbeitslosenhilfe dastehen, ehe sie einen neuen Job finden konnten. Viele weitere bekommen überhaupt keine Unterstützung, weil ihre Jobs nicht wegfallen, sondern lediglich gekürzt werden ... entweder über die Stundenzahl, die sie arbeiten können oder über die Entlohnung selbst.

Zuletzt habe ich geschrieben, dass die Babyboomer sogar mehr arbeiten... aber weniger verdienen. Die Boomer stecken wirklich in der Klemme. Sie haben nur noch wenige Jahre, um Geld für ihren Ruhestand zu sparen... und das wird in einer schwachen Wirtschaft nicht leicht werden.

Ich habe auch über die Notlage der unreifen Jugend geschrieben... die von der BusinessWeek als Lost Generation" bezeichnet wird. Ihre Arbeitslosenquote ist doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt. Sie stehen am untersten Ende des Arbeiterpools und solange die Wirtschaft nicht anfängt zu expandieren, wird es ihnen sehr schwer fallen, die unterste Sprosse der Leiter zu erklimmen.

Nimmt man all die Menschen, die keinen Job haben... die weniger Stunden arbeiten... und die aufgegeben haben, sich einen Job zu suchen... die herabgestuft wurden... und wenn man die Familienmitglieder hinzufügt, deren tägliches Brot von ihnen abhängt... dann hat man es mit fast einem Viertel der Bevölkerung zu tun. Wie können die Unternehmen noch erwarten, ihren Absatz und ihre Gewinne zu steigern, wenn ein Viertel der Bevölkerung gezwungen ist, sich massiv einzuschränken?

Das können sie nicht. Die Ertragszahlen führen in die Irre. Die meisten Erträge, die wir haben kommen sehen, stammen aus der Kostenreduktion und nicht aus den steigenden Bruttoverkaufszahlen. Wie senken Unternehmen ihre Kosten? Indem sie die Zahl der Beschäftigten senken. Mit anderen Worten, die Ertragszahlen, die wir sehen, tragen zur Konjunkturschwäche bei... sie erleichtern sie nicht.

Man kann erkennen, dass das kurzfristig zu gesteigerten Gewinnen führen kann. aber das kann nicht lange so weitergehen. Je mehr Unternehmen ihre Kosten senken, desto mehr bricht der Absatz ein, weil die Verbraucher (die auch ihre Angestellten sind) weniger Geld haben, das sie ausgeben können.

Einem Bericht der Wall Street zufolge, zögern die Unternehmen aufgrund von zu hoher Kapazität und fallenden Absatzzahlen diese Gewinne in die Unternehmen zu reinvestieren."

Und das ist der Grund, warum Geschäftsinvestitionen, noch schneller einbrechen als die Absatzzahlen. Und das ist der Grund, warum die Menschen, die einen Arbeitsplatz suchen, es so schwer haben, einen zu finden.

Wie konnte JP Morgan in einer so schlechten Wirtschaft so viel Geld erwirtschaften?

Skepsis ist angebracht

Ich beginne mit ein wenig Skepsis. Schließlich weiß ich, dass die Konsumenten nicht konsumieren. Die Verbraucherkredite brechen ein. Deswegen können sie an dieser Stelle nicht an Geld kommen. Und ich weiß auch, dass die Unternehmen nicht expandieren, deswegen kann es auch nicht sein, dass sie ihr Geld verdienen, weil sie Geld an Unternehmen verleihen.

Doch einen Augenblick, JP Morgan ist doch eine Bank, oder nicht? Verdienen Banken ihr Geld nicht, indem sie Geld verleihen? Ja, das habe ich auch gedacht. Aber an wen verlieht JP Morgan das Geld?

Der einzige hauptsächliche Kreditnehmer ist die Regierung.

Die Financial Times bestätigt, dass Morgans amerikanische Verbrauchergeschäft weiter geblutet hat, nachdem die Abteilung der Kreditkarten 700 Millionen Dollar im Quartal verloren hat und die Bankfilialen kaum bei Null rauskamen." Man hat 7 Milliarden Dollar in geplatzten Verbraucherkrediten abschreiben müssen - mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahr.

Auch die Hypothekenabteilung verliert Geld. Und sie haben sicher kein Geld erwirtschaftet, indem sie amerikanischen Unternehmen dabei geholfen haben, neue Fabriken zu bauen und die Gehaltslisten zu verlängern.

Was bleibt dann noch? Alle diese Komponenten der Geschäftswelt, die mit der Realwirtschaft zu tun haben, verlieren Geld oder kommen gerade noch bei Null raus. Was bleibt?

Aus den Nachrichten erfährt man, dass die großen Profite auf das Trading" zurückzuführen sind. Aber Trading ist ein weiter Begriff. Und ich gehe davon aus, dass wenn man genauer hinsieht, man feststellen wird, dass JP Morgan das Geld auf die altmodische Weise verdient hat - indem man die Regierung abgezockt hat.

Sie wollen damit sagen, dass JPMorgan das Geld der Regierung genommen hat und jetzt große Gewinne verzeichnet, weil man es einfach an die Leute zurückverliehen hat, von denen es kam?

Ja, aber nicht nur das. Sie spekulieren zudem vermutlich noch auf Gold, Öl und Aktien... wie alle anderen auch. Das Geld der Regierung hat bei all diesen spekulativen Trades Gewinne hervorgebracht.

Und jetzt werden sie große Prämien an sich selbst ausschütten, nicht wahr?

Ja, die Zeitungen berichten, dass die Prämien an der Wall Street neue Rekorde erreichen."

Dann werden sie also, wenn die nächste Krise kommt, kein Geld mehr auf der Bank haben, oder?

Nein, werden sie nicht.

Also werden sie wieder gerettet werden müssen?

Richtig.

Aber vielleicht wird die Regierung beim nächsten Mal schlauer sein und zulassen, dass sie Pleite machen.

Keine Chance. Die Wall Street hat viele Freunde in hohen Positionen in Washington. In einem Bericht in der Zeitung heißt es, dass Helfer Geithners Millionen erwirtschaftet haben, als sie für Banken und Hedgefonds arbeiteten." Die Berater verdienen für ihre Regierungsarbeit ungefähr 150.000 Dollar. Andererseits beraten sie Finanzunternehmen, die sie eigentlich regulieren sollten, und dort zahlt man ihnen Millionen.

Was für eine nette Beziehung. Sie stellen sicher, dass es der Wall Street gut geht - selbst wenn sie dumme Dinge tut. Die Wall Street stellt sicher, dass sie reicher werden - selbst wenn sie die Regierung dazu bringen, dumme Dinge zu tun. Und wenn ihre Zeit in Washington vorbei ist, dann gehen sie an die Wall Street, wo sie noch weitere Millionen verdienen können. Amerikas Zentren der politischen Macht und Finanzmacht spielen ein nettes kleines Spielchen. Es wird so bald nicht vorbei sein. Es ist für beide gewinnträchtig.
 
Quelle:
http://www.investor-verlag.de/der-jp-morgan-effekt/107048852/
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