Autor Bill Bonner - Kolumne Die Kapitalisten haben kein Kapital

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Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 12.09.2009

Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte"

 
Die Kapitalisten haben kein Kapital
Was hat die Börsenaufsicht getan...?

Aber zuerst zu Gold. Ende der vergangenen Woche ist es steil nach oben geschossen.

Warum? Ich weiß es nicht. Gerüchte, Gerede, Lärm... es gibt viel davon. Aber warum die Investoren plötzlich so viel Geld in Gold gesteckt haben, das wird sich noch herausstellen müssen.

Aber sollte man deswegen jetzt Gold kaufen? Die Antwort ist leicht: Ja und Nein.

Mein Trade des Jahrzehnts ist immer noch Gold kaufen - Aktien verkaufen. Das Jahrzehnt liegt noch nicht hinter uns. Wenn sie amerikanische Aktien haben, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, diese zu verkaufen. Der Dow ist in der vergangenen Woche auch gestiegen - eine schwache Erholung nach einigen Tagen der Verluste.

Dies ist nicht die richtige Zeit, Aktien zu besitzen - aus Gründen, die ich bereits in der Vergangenheit dargelegt habe.

Aber Gold? Sollte man Gold kaufen und hoffen, dass man reich wird, wenn der Preis auf 3.000 Dollar die Unze klettert? Das ist meiner Ansicht nach eine schlechte Idee. Man sollte Gold kaufen, um seine Anlagewerte zu schützen. Das Risiko steckt im Papiergeld... denn davon können sie so viel sie wollen herstellen.

Und sie stehen unter Druck, sehr viel davon in Umlauf zu bringen. Man kauft Gold als eine Absicherung gegen die Inflation, eine Krise des Dollars, einen Bärenmarkt bei den Aktien und Anleihen oder eine Finanzkrise.

Gold ist das Geld der Natur. Es ist besser, als das von Menschen gemachte Geld, denn bei Gold ist das, was man hat, das, was man hat. Man kann den Goldpreis nicht künstlich senken oder ganz einfach die Menge erhöhen.

Das ist der Grund, warum die Regierungen Gold nicht mögen. Es wird ihre Tagesangelegenheiten nicht unterstützen - egal, ob es sich dabei um einen Krieg, ein Konjunkturprogramm, die Gesundheitsversorgung oder was auch immer handelt.

Gold kooperiert nicht mit den Finanzingenieuren. Das ist der Grund, warum es so gut ist, Gold zu besitzen, wenn man davon ausgeht, dass die Finanzingenieure einen Fehler machen.

Mangelnde Kompetenz

Auf diesen Seiten gehe ich jedoch davon aus, dass die Ingenieure, wenn sie einen Fehler machen, nicht besonders gut darin sind, selbst wenn sie Fehler machen, die sie gut beherrschen. Normalerweise beherrschen sie es recht gut, eine Inflation hervorzurufen. Aber jetzt verliert die Kreditblase an Luft, und sie pumpt sich nicht auf. Es wird noch einige Jahre dauern, ehe sie unvorsichtig genug werden, die Preise wieder nach oben zu treiben. Und dann werden sie ihre Zielvorgaben vermutlich erheblich übertreffen.

In der Zwischenzeit gibt es noch keine nennenswerte Inflation... keine Dollarkrise... keine Anleihenkrise. Also würde ich auch nicht davon ausgehen, dass der Goldpreis steil ansteigt... noch nicht. Das ist die große Überraschung - dass diese Phase der Deflation länger andauert als erwartet. Und wenn es so wirkt, als sei es dauerhaft, dann wird die Inflation plötzlich wieder auf der Matte stehen.

Aber bis dahin werden die Anleger schon all ihr Gold aufgegeben haben... ganz besonders die, die darauf spekuliert haben, dass Gold auf 3.000 Dollar pro Unze steigen wird. Es wird auf mehr als 3.000 Dollar steigen, aber erst nachdem die Spekulanten von ihren Positionen gegangen sind.

Bislang läuft noch alles so, wie ich es erwartet hätte. Nach mehr als einem halben Jahrhundert des Booms, befinden wir uns jetzt in der Krise. Die Menschen müssen sich einschränken... auskommen... und weniger auf großem Fuß leben, als in den Jahren des Booms. Das bedeutet... nun... genau das, was man erwartet hätte.

Habe ich nicht erst kürzlich erfahren, dass Florida Einwohner verliert? Die Menschen gehen einfach nicht mehr so wie sie es einst gewohnt waren, in den Ruhestand. Und hier kommen weitere Beweise dafür:

Aus der New York Times stammt die folgende Schlagzeile: Ältere amerikanische Arbeitnehmer setzen mit dem Ruhestand noch aus."

Die Times berichtet, dass die älteren Menschen weiter arbeiten, weil ihnen keine andere Wahl bleibt. Sie können es sich nicht leisten, sich zur Ruhe zu setzen. Sie halten an ihren Stellen fest, was ein weiterer Grund dafür ist, dass es so schwer für die Arbeitslosen ist, eine neue Stelle zu finden.

Diejenigen, die noch einen Arbeitsplatz haben, geben diesen nicht auf. Ein Bericht von Bloomberg meldet, dass mehr Menschen als erwartet Anträge auf Arbeitslosenunterstützung einreichen. In einem weiteren Bericht heißt es, dass Millionen von Menschen keine Ansprüche mehr haben, ehe sie einen neuen Job finden.

Genau das, was man erwarten würde

Mit anderen Worten: Genau das, was man erwarten würde. Hier sind noch einige weitere Entwicklungen, mit denen ich gerechnet habe:

1. Die Arbeitslosenzahlen steigen auch weiterhin

"Die Anleger zeigen sich von den Zahlen des amerikanischen Arbeitsmarkts entmutigt", heißt es in einer Schlagzeile des International Herald Tribune. Um es kurz zu machen, waren die Zahlen für August eine Enttäuschung. Es gingen mehr Stellen als erwartet verloren.

Ich weiß nicht, mit wie vielen verlorenen Arbeitsplätzen man rechnen sollte. Aber wir befinden uns auf der Seite des Kreditzyklus, auf der es nach unten geht. Es steht zu erwarten, dass viele Arbeitsplätze verloren gehen.

2. Der Absatz fällt

Auch eine Sache, die ich erwartet habe. Die Leute müssen sich einschränken. Und deswegen... schränken sie sich ein. Die Absätze fallen. Das bedeutet, dass weniger verkauft wird und dass es weniger Stellen gibt. Es ergibt keinen Sinn, etwas herzustellen, zu verfrachten und in den Einzelhandel zu bringen, wenn es niemand kaufen will, oder?

3. Womit ist noch zu rechnen? Mit geringeren Hauspreisen? Trifft zu. Höheren Sparraten? Trifft zu. Mehr Konkursen? Trifft zu. Fallenden Preisen? Trifft zu.

Ist es nicht hübsch, wenn alles so kommt, wie es kommen muss? Trifft zu.
 
Quelle:
http://www.investor-verlag.de/die-kapitalisten-haben-kein-kapital/107044601/
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