Autor Bill Bonner - Kolumne Die Kredite sind kein Problem, aber die Schulden

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Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 03.02.2009

Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte"

 
Die Kredite sind kein Problem, aber die Schulden
Die Meinungsmacher lassen den Kopf der Welt ganz weich werden. Die Inflation ist keine so schlechte Sache, sagen sie immer wieder. Ein bisschen Inflation wird sogar ganz gut sein.

Crispin Odeys Analyse ist näher an meiner als die der anderen. Das Problem, so sagt er, ist nicht der Kredit, es sind die Schulden. Die Autoritäten sind vielleicht in der Lage, die Kredite zu erhöhen, indem sie das Geld an die Banken geben; aber die Leute, die tief in den Schulden stecken, bedeuten immer noch das Risiko, dass die Kredite faul werden.

Martin Wolf von der Financial Times umreißt das Ausmaß des Problems mit den Schulden:

Wir wollen mit einigen Tatsachen beginnen. Das Verhältnis der öffentlichen und der privaten Schulden zum Bruttoinlandsprodukt lag im dritten Quartal des Jahres 2008 bei 358%. Das war bei weitem der höchste Wert in der Geschichte Amerikas. Der vorherige Gipfel von 300% wurde im Jahr 1933 erreicht, während der Weltwirtschaftskrise.

Diese Schulden waren fast nur private Schulden. Sie erreichten im Jahr 2007 294% des Bruttoinlandsprodukts - das ist ein Anstieg von 105 Prozentpunkten gegenüber dem vorangehenden Jahrzehnt.

Besonders beachtlich ist die Zusammensetzung der gesteigerten Schulden. Fast während der gesamten dreißiger Jahre war ein Großteil der Privatschulden Amerikas im Besitz von anderen Unternehmen als den Finanzunternehmen. Deswegen trat die Bilanzbogendeflation in Unternehmen auf, so wie es auch in Japan in den Neunzigern der Fall war. Diesmal gibt es jedoch einen großen Anstieg der Schulden im Finanz- und Haushaltssektor."

In den vergangenen drei Jahrzehnten sind die Schulden des amerikanischen Finanzsektors sechsmal schneller gestiegen als das nominelle Bruttoinlandsprodukt. Die daraus folgenden Anstiege erklären in ihrem Ausmaß und in ihrer Fremdverschuldung, warum der Finanzsektor zur Zeit des Gipfels angeblich 40% der amerikanischen Unternehmensprofite beigesteuert hat..."

Die Haushaltsschulden - die meist auf den steigenden Immobilienwerten basierten - sind von 66% des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 1997 auf 100% im Jahr 2007 gestiegen."

Was soll man mit all den Schulden machen?

Wenn die Zentralbanken und die Regierungen aggressiv genug sind, dann können sie eine Inflation erzeugen, die die Schuldenlast senken wird", schreibt Wolf. Aber das wird das Experiment mit dem ungedeckten, Papiergeld, das im Jahr 1971 begann, in Gefahr bringen, wenn nicht sogar beenden."

Ja... das ist genau das, was ich erwarte.

Die Schulden, die überall auf der Welt ausstehen, müssen gesenkt werden", fährt Mr. Odey mit klarem Kopf fort. Unsere Bevölkerung und die Unternehmen brauchen die Mittel und die Zeit, diese Schulden abzuzahlen. Diese Mittel sind Profit- und Lohnsteigerungen."

Es gibt nicht viel, was die Regierung hinsichtlich der Profit- und Lohnsteigerungen tun kann - zumindest nicht direkt. Aber der letzte Teil von Odeys Formel klingt für mich vielversprechend.

Und dann brauchen wir noch Inflation..."

Die Inflation wird ermöglichen, dass die Schulden mit jedem Tag zurückgehen. Die steigenden Preise werden dazu führen, dass die Unternehmen wieder Gewinne machen werden. Lohnsteigerungen werden es den Haushalten und den Verbrauchern ermöglichen, das Geld, das sie schulden, zurückzuzahlen, während sie gleichzeitig mehr sparen und etwas ausgeben.

Die Inflation erlaubt es den Zinssätzen zu steigen, aber effektiv immer noch negativ zu bleiben. Es ist gesünder, wenn die Leute jedes Jahr eine Gehaltssteigerung erhalten, als wenn sie jedes Jahr einen Kredit aufnehmen - so wie sie es seit 2000 getan haben. Ein solches Paket wird es den Märkten erlauben, wieder zu atmen."

Die Inflation wird wieder in Mode kommen. Verlassen Sie sich darauf.
 
Quelle:
http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/kapitalschutz/die-kredite-sind-kein-problem-aber-die-schulden/
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