Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 18.03.2009 |
Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte" |
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Die Wirtschaft ist keine Maschine |
Unsere Welt ist kaputt, schreit Gillian Tett vergangene Woche in der Financial Times.
Die Financial Times bringt eine Serie über die Zukunft des Kapitalismus". Eine Menge schwerfälliges Bla Bla, soweit ich sagen kann.
In einem Beitrag brachte Martin Wolf - den die Finanzminister und führenden Wirtschaftswissenschaftler lesen, wenn sie wissen wollen, was sie denken sollen - eine schöne Phrase. Derivate, so sagte er, würden die Risiken nicht - wie behauptet - an diejenigen geben, die am ehesten in der Lage sind, damit umzugehen, sie reichen die Risiken an diejenigen weiter, die am wenigsten in der Lage sind, sie zu verstehen."
Aber als die Schatzkammern der Wall Street geöffnet wurden, was fanden sie da? Sie hatten sie überhaupt nicht weitergereicht. So viele Risiken waren - als alles in die Luft ging - immer noch in den Händen derer, die sie geschaffen hatten, dass es die gesamte Industrie der Investmentbanken geplättet hat.
Die Labertaschen haben das Thema nicht verstanden. Ohne Veränderung betrachten sie den Kapitalismus als eine Maschine - wie ein System - das aus dem Takt geraten ist oder einen platten Reifen hat. Sie verschwenden Tinte und fragen sich, wie man das System reparieren kann. Und unabänderlich kommen Lösungen auf Kosten eines anderen.
Verstaatlicht die Banken. Strafft die Regulierung. Mehr Geld für Rettungen. Der übliche Unsinn.
Warum das alles Unsinn ist
Warum bezeichne ich es als Unsinn? Weil all diese würdigen Reparaturen das Problem nur noch schlimmer machen... während sie gleichzeitig natürlich noch mehr Geld und Macht an die Schurken geben.
Schon jetzt sind Billionen von Dollar ausgegeben worden, angeblich um die Maschine zu reparieren. Die letzte Schätzung, die ich zu Gesicht bekam, lag bei 11,7 Billionen Dollar, ich war so perplex über diese Zahl, dass ich vergessen habe nachzusehen, woher sie kam. Es ist auch egal. Wichtig ist nur, dass wir bislang Billionen von Dollar ausgegeben haben... und die Maschine ist immer noch so kaputt wie eh und je. Sie können noch weitere Billionen ausgeben, es wird die Maschine nicht reparieren. Denn es ist keine Maschine.
Es ist so, als würde man sagen, dass der Kaiser keine Kleider trägt... und dann stellt man fest, dass er auch keine Unterhose anhat", sagt Warren Buffett.
Laut Buffett ist es ein wirtschaftliches Pearl Harbor
Auch Buffett wurde davon überrascht, wie kaputt die Maschine ist. Er sagte den Anlegern im vergangenen Oktober, dass er Aktien kaufen würde... und dass auch sie Aktien kaufen sollten. Seither hat der Aktienmarkt ungefähr weitere 25% an Wert verloren. Der Weise aus den Ebenen sagt, dass er diesen Brief aus dem vergangenen Herbst nicht bereuen würde, er wünschte nur, er hätte ihn einige Monate früher geschrieben. Er sagt auch, dass er ein wirtschaftliches Pearl Harbor" vor uns sieht.
Wirtschaftliches Pearl Harbor? Bitte, Warren... das ist eine negative und alberne Art, die Sache zu betrachten. Der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor war hinterhältig, ohne Provokation und heimlich. Hier in meinen Büro in London mit den goldenen Kugeln auf dem Dach - ohne Witz, das Bürogebäude hat goldene Kugeln auf dem Dach - blicke ich immer auf die Sonnenseite.
Man muss sich jedoch nicht den Hals ausrenken, um die Sonnenseite der weltweiten Finanzkrise zu erkennen. Und sie hat nichts mit Pearl Harbor zu tun. Momentan macht der Kapitalismus lediglich eine Phase durch... eine sehr gesunde Phase eines positiven Zusammenbruchs."
Kettenreaktionen
Ich weiß, dass ich Ihnen schon meine Ansichten dessen mitgeteilt habe, was zur Krise geführt hat. Ich werde es noch einmal tun. Die Regierung hat die Leute dazu ermuntert, Geld zu leihen... zu verleihen...und auszugeben. Die Leute haben es getan. Und dann haben sie es übertrieben. Und als sie damit fertig waren, stellten sie fest, dass sie zu viele Häuser gebaut hatten, und dass die Häuser deutlich teurer geworden waren, als die Leute sich leisten konnten.
Darauf folgte dann ein Einbruch am Immobilienmarkt. Es dauerte danach nicht mehr lange, und auch die Finanzindustrie stellte fest, dass die Kreditsicherheit unterwandert wurde. Und an diesem Punkt brach die Hölle los. Plötzlich wurde fast jeder Anlagewert weltweit in Frage gestellt. Wie viel schuldete er? Wem? Was würde sein, wenn nicht bezahlt werden kann?
Die Kreditkrise wurde von den Behörden falsch interpretiert. sie dachten, es handele sich um ein Liquiditätsproblem. Also haben sie Billionen von Dollar unters Volk gebracht, um das Problem zu lösen.
Das Problem ist nicht durch weitere Ausgaben zu lösen
Das Problem wurde durch zu große Ausgaben hervorgerufen... und sie denken immer noch, dass sie einige Billionen Dollar mehr ausgeben können... und das Problem damit zum Verschwinden bringen können.
Das wird natürlich nicht passieren, denn das wahre Problem sind die Schulden. Und es gibt nur drei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen. Man kann den Konkurs anmelden. Man kann inflationieren. Oder man kann sich herausarbeiten (vielleicht). Die Verantwortlichen bevorzugen die Inflation. Aber 50 Billionen Dollar sind von den Märkten der Welt verschwunden. Bislang waren die Behörden noch nicht in der Lage, hinterher zu kommen.
Wir wollen ihnen etwas Zeit geben.
Buffett hat Vertrauen. In fünf Jahren", so sagt er, kann ich Ihnen versichern, dass die Maschine wieder ordentlich laufen wird. Wir haben die beste Wirtschaftsmaschinerie, die der Mensch je hervorgebracht hat."
Buffett ist ein Genie, das weiß jeder. Aber wie die Kapitalismusverbesserer der Financial Times versteht er nicht, wie der Kapitalismus funktioniert. Maschine? Nichts dergleichen. Der Kapitalismus ist keine Ansammlung von Schrauben, Muttern, Gängen und Schaltern. Er ist ein moralisches System". Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu." Es gibt den Leuten, was sie verdient haben. Und momentan tut es das besonders gut und gründlich.
Laissez faire! Lasst die schlechten Zeiten kommen. |
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Quelle: http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/kapitalschutz/die-wirtschaft-ist-keine-maschine/
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Dieser Kaufrausch wird den Preis weitaus höher treiben als sich einige Leute derzeit vorstellen mögen, da es mehr "arme" als reiche Menschen und es weitaus weniger Silber als Gold in Anlageform gibt.
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