Autor Bill Bonner - Kolumne Die wahren Kosten der Rettung

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Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 13.02.2009

Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte"

 
Die wahren Kosten der Rettung
Am Freitag ist der Dow um 217 Punkte nach oben geklettert. Öl hielt sich bei 40 Dollar stabil. Gold hat sich auch nicht bewegt. Es hielt sich bei 914 Dollar.

Wir wollen einen schnellen Blick auf die Gegner im Wettkampf werfen... und versuchen zu verstehen, was hier wirklich los ist.

Auf der einen Seite steht der allgemeine Markt. Er ist hinterhältig, unvorhersehbar... und einige würden sogar sagen, dass er ein nicht zu schlagender" Gegner ist... Er ist auch extrem aggressive.

Auf der anderen Seite stehen die Vertreter des Bundes... die Klempner... die, die sich einmischen... die Zentralbanker und die Finanzminister. Sie haben ihre Bodentruppen, ihre Massenvernichtungswaffen, ihre Verteidigungswälle und ihre strategischen Theorien. Und viele Leute glauben, dass sie in Krieg die ultimative Waffe besitzen - die nukleare Möglichkeit.

In den vergangenen anderthalb Jahren war der allgemeine Markt der Meister auf dem Schlachtfeld. Er hat die Klempner überall abgewehrt. Die Aktienmärkte der Welt erlitten Niederlage nach Niederlage - und es hat die Hälfte ihres Vermögens im Wert von ungefähr 30 Billionen Dollar ausgelöscht. Selbst die Märkte, von den man dachte, sie seien abgekoppelt von denen der westlichen Welt - wie z.B. China und Indien - sind sofort eingeknickt nachdem der allgemeine Markt angegriffen hat.

Immobilien nehmen großen Schaden

Und was die Immobilien anbelangt, so hat der allgemeine Markt bereits 25% der heimischen Immobilien in den Vereinigten Staaten gefangen genommen... und wer weiß, wie viel es im Ausland ist.

In einigen Gegenden haben die amerikanischen Immobilien mehr Schaden genommen als durch ein Feuer oder einen Tornado. In Lehigh Acres in der Nähe von Fort Myers in Florida, heißt es von der New York Times dass Häuser für 80% weniger als zu Spitzenzeiten verkauft werden. Fast Food Restaurants entlassen Leute oder sie schließen. Die Kriminalität nimmt zu und die Einschreibungen in den Schulen nehmen ab. Einer von vier Einwohnern hat im Dezember Anspruch auf Lebensmittelmarken angemeldet, fast viermal so viele wie noch im Jahr 2006."

Wir sind zurück in den Dreißigern im Lee County in Florida

Die Organisationen, die in Lehigh Acres Lebensmittel anbieten, haben im vergangenen Jahr einen Anstieg der Nachfrage um 75% erlebt. Und die Leute, die dort bedient werden, sind heute nicht mehr die chronisch Armen. In der Schlange vor der lutherischen Kirche stand eine bunte Mischung aller Altersgruppen, aller Ursprünge und aller vorheriger Einkommensniveaus."

Aus verlassenen Häusern wird alles geraubt, das verkauft werden kann... und sie werden von Drogenbanden genutzt.

Und es sind nicht nur die Wohnhäuser, die im Stich gelassen werden. Geister-Einkaufszentren" werden auch bald kommen, sagt ein Kommentator. Leute ohne Geld kaufen nichts. Und deswegen sind Einkaufszentren die Orte, an die sie auch nicht mehr gehen. Diese Einkaufszentren werden sich selbst überlassen... sie veröden... es wird dort vandalisiert und wie werden von Gangs und Verrückten übernommen.

Ist das nicht schon passiert? Halten Sie sich auf dem Laufenden...

Die Allgemeinen Märkte haben den Immobilienwerten der Welt ungefähr das gleiche zugefügt wie Sherman Atlanta. Niemand kennt den genauen Verlust, aber er liegt vermutlich in der Nähe von 15 Billionen Dollar...

Und auch in anderen Bereichen gibt es gewaltige Verluste. Die Kurse der Unternehmensanleihen sind - ganz besonders in der Junk-Kategorie - eingebrochen. Hedgefonds, Banken und Investmentfirmen haben Milliarden an die Spekulation verloren. Der Wert von Metallen und Öl ist um weitere 50% - 75% gefallen.

Wie hoch ist der Gesamtschaden?

Rupert Murdoch sagt, dass er bei ungefähr 50 Billionen Dollar liegt - und das ist vermutlich nicht allzu weit vom Markt entfernt.

Aber die Regierungsbeamten sind noch nicht ganz geschlagen. Sie mobilisieren sich überall auf der Welt um gegen die Krise anzukämpfen. Ja, an einigen Stellen ist das Wort Krise den Zensoren schon durch die Lappen gegangen. Bill Gross von PIMCO sagt, dass die Vereinigten Staaten bereits auf dem Weg in eine Mini-Krise" sein könnten. Und bei MSN-Money fragt sich Jon Markman, ob es nicht schon zu spät ist, einer Krise zu entkommen."

Ich weise immer wieder darauf hin, dass man eine Rezession mit Zinssenkungen und zusätzlichen öffentlichen Ausgaben bekämpfen kann. Aber eine Krise kann man mit derartigen Taktiken nicht bekämpfen.

Und trotzdem werden die Regierungsbeamten das versuchen. Ich erfuhr Anfang der Woche aus den Nachrichten, dass sie immer verzweifelter werden.

Obamas Waffen

Obama holt seine Waffen hervor", hieß es in einer Schlagzeile des International Herald Tribune. Die großen Waffen schießen zugunsten der Verschwendungsprogramme der Regierung:

Larry Summers sagte gegenüber dem Kongress, dass er Obamas Konjunkturprogramm so schnell wie möglich durchlassen sollte, um das einzudämmen, was eine sehr schädigende und womöglich deflationäre Spirale werden könnte."

Obama selbst sagte, dass wir womöglich am Rande einer Katastrophe" stünden. Und Summers fügte hinzu, wenn es je einen Moment gegeben hat, um die Politik zu überschreiten, dann war es dieser Moment."

Aber welchen Nutzen wird ein Verschwendungsprogramm im Umfang von einer Billion Dollar haben? Der allgemeine Markt hat gerade Anlagewerte im Wert von 50 Billionen Dollar ausgelöscht. Und insgesamt waren die Regierungsbeamten vermutlich in der Lage, ca. zwei Billionen wieder zurückzuführen - höchstens. Und ein Großteil dessen, was sie wieder zurückbringen, ist an einer anderen Front verloren gegangen... es bedeutet keinen Nettoanstieg der Feuerkraft der Regierungsbeamten.
 
Quelle:
http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/kapitalschutz/die-wahren-kosten-der-rettung/
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