Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 30.04.2009 |
Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte" |
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| Frohe Konjunkturbotschaften |
Liebe Leserin, lieber Leser!
Welch frohe Botschaft! In der jüngsten Konjunkturprognose erwartet die deutsche Bundesregierung für das Jahr 2010 bereits wieder ein reales BIP-Wachstum von 0,5 Prozent. Heuer soll die deutsche Wirtschaft ja um sechs Prozent schrumpfen. Noch vor ein paar Wochen war es ja der Bundesfinanzminister höchstpersönlich, der den Chefvolkswirt der Deutschen Bank für seine Fünf-Prozent-Minus-Botschaft rüffelte.
Deutliche Zunahme der Arbeitslosigkeit
Wachsen soll auch die Zahl der offiziell registrierten Arbeitslosen, und zwar von 3,72 Millionen auf 4,62 Millionen im Jahr 2010. Und mit regierungsamtlicher Weisheit wird auch vorhergesagt, dass die Verbraucherpreise heuer regierungsoffiziell um 0,3 Prozent und nächstes Jahr um 0,7 Prozent zulegen sollen. Und auch die Inlandsnachfrage soll - trotz drastischer Zunahme der Arbeitslosigkeit - wundersam wachsen. Immerhin um 0,2 Prozent.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, in einer Zeit, in der so manches Institut kapituliert und keine Prognosen mehr abgibt, macht die Regierung weiter wie bisher. Ob damit wirklich verloren gegangenes Zukunftsvertrauen zurück gewonnen werden kann? Ein Schelm, wer nun meint, dass der Bevölkerung im Wahlkampf Beruhigungspillen verabreicht werden sollen.
FED macht Hoffnung
Auch jenseits des Atlantiks wird die Bevölkerung auf Optimismus getrimmt. Laut jüngstem Statement macht der Offenmarktausschuß der US-Notenbank Hoffnung auf ein Ende der Wirtschaftskrise. Zumindest scheint sich das Tempo der Talfahrt verlangsamt zu haben. Zuvor wurde ja in einer Erstschätzung bekannt, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal um sage und schreibe 6,1 Prozent (aufs Jahr hochgerechnet) geschrumpft ist.
Euphorischer Aktienmarkt
Und so wundert es auch kaum, dass die Bullen neuen Mut fassen und die Indizes nach oben kaufen. Da spielen die Turbulenzen um die Schweinegrippe ja keine Rolle mehr. Allerdings ist schon noch ein wenig Luft bis zu fallenden 200-Tages-Linie (beim deutschen Leitindex 5000 Punkte, beim Dow Jones bei 9000 Punkte) vorhanden. Und vielleicht gelingt es den Optimisten ja tatsächlich, die Investorenherde wieder gierig zu machen und die Erholungsphase auszudehnen.
Argumentation mit der Geldschwemme
Und die Sirenen werden gewiss damit argumentieren, dass Aktien ja schließlich auch von der seit September 2008 massiv gestiegenen Bargeld- und Einlagensumme (in den USA hat sich die Geldbasis mehr als verdoppelt) als sog. Sachwerte profitieren werden. So denn die Firmen den wirtschaftlichen Niedergang überleben, hat dieser Gedankengang durchaus seine Berechtigung. Ob und wann diese Schein-Blüte" tatsächlich eintritt, steht in den Sternen. Die Hoffnung liegt sicherlich darin, dass die Unternehmen von den keynesianischen Stimulierungsprogrammen am Ende des Tages wirklich profitieren werden.
Ja, schlussendlich scheinen die Verantwortlichen mit der Brechstange tatsächlich eine Schein-Blüte erzeugen zu wollen. Ob und zu welchem Preis dieses Unterfangen gelingen wird, bleibt nach wie vor fraglich. |
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Quelle:
http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/kapitalschutz/frohe-konjunkturbotschaften/
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