Bill Bonner Berichte & Kolumnen vom 06.08.2009 |
Quelle: Auszug aus dem Newsletter "Kapitalschutz Akte" |
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| Wir stehen heute alle wie Esel da |
Die französische Zeitung Liberation hat sich, aus welchem Grund auch immer, dazu entschlossen, in den vergangenen Woche ein düsteres Ereignis in Erinnerung zu rufen. Am 4. Februar 1912 legte Franz Reichelt, auch bekannt als der fliegende Schneider" seine Vorrichtung an - ein hausgemachter Anzug, der so funktionieren sollte wie ein Fallschirm - und stieg auf die Aussichtsplattform des Eiffelturms, zögerte... und ist dann über das Geländer gestiegen und gesprungen.
Doch ach, er ist nicht geflogen. Er ist auch nicht geschwebt. Er sei wie ein Stein" gefallen, berichtete die Zeitung.
Die Unsterblichkeit wurde so erreicht, wenn auch nicht auf die erhoffte Weise. Sein Stunt wurde von der neuen Technik der bewegten Bilder aufgezeichnet. Dieser Stummfilm hat zu den heute sehr berühmten Videos der Reihe Jackass" [dt. Esel] angeregt, in denen Leute dargestellt werden, während sie leichtsinnige Akte des Unsinns und der Sterblickeit durchführen.
Die Fallschirme der Regierungen
Man braucht jedoch kein Youtube, um sich am Genre der Jackass-Videos zu erfreuen. Man muss nur die Nachrichten lesen. Überall auf der Welt legen die Vertreter der Öffentlichkeit ihre absurden Fallschirme an... und suchen hoch gelegene Orte auf. In Europa haben die Banken im vergangenen Monat 442 Milliarden Euro von der europäischen Zentralbank geliehen. Ein großer Teil davon wird zurück an die europäischen Regierungen verliehen. In Amerika werden die Mittel aus den Konjunkturprogrammen verwendet, um die öffentlichen Toiletten in Ordnung zu bringen, und ebenso dazu, die Bilanzbögen der Wall Street wieder in Ordnung zu bringen.
Billionen von Dollar wurden bei diesen Abenteuern aufs Spiel gesetzt - 23 Billionen Dollar allein in den Vereinigten Staaten. Doch trotz dieser gewagtesten Experimente im Bereich der Konjunkturprogramme aller Zeiten, war die britische Wirtschaft Ende Juni um 5,6% gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. Dieser Rückgang verläuft parallel zu dem nach der Krise im Jahr 1929. Die Zahlen für die Vereinigten Staaten lagen noch nicht vor, als ich diesen Newsletter schrieb.
Bei dieser Beweislage sieht es so aus, als würden die Konjunkturprogramme nicht funktionieren. Um genau zu sein ist es sogar so, dass sie dort, wo man es am stärksten versucht hat, am wenigsten funktioniert haben. Um Beweise zu finden, wenden wir uns an das Land der Konjunkturprogramme selbst. Aus Amerika erfuhr man in der vergangenen Woche, dass die Verkaufszahlen für Neubauten endlich wieder steigen. Sie sind im Juni um 11% gestiegen, so heißt es in den Zeitungen.
Das waren die Zahlen für den Monat. Aufs Jahr gerechnet sind sie im Vergleich zum Vorjahr um 21% eingebrochen - auf den zweitgeringsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1963. Und nachdem die Bevölkerung heute größer ist, als vor 52 Jahren, war das relativ betrachtet der schlimmste Juni der Geschichte für die Zahlen des Immobilienmarktes. Und da sich die Wirtschaft jetzt in einer Konjunkturkrise befindet, wurde die Zahl der Haushaltsneugründungen halbiert. Angesichts der geringeren Einkommen und der verschlechterten Aussichten am Immobilienmarkt, sind die Leute weniger eifrig darum bemüht, neue Haushalte zu gründen - und das senkt die Nachfrage nach neuen Immobilien weiter. |
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Quelle:
http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/kapitalschutz/wir-stehen-heute-alle-wie-esel-da/
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